Fotoband – Boda Bodas in Uganda
“The Big Boda Boda Book” ist ein Bild- und Reportageband über Boda Bodas, die Motorradtaxis Ugandas und ist im Oktober 2018 erschienen.
Anfangs waren es bunte Bilder: Fahrer, die ihre Boda Boda Motorräder mit Plastikblumen, Blechschildern mit Bibelzitaten, Aufklebern oder sogar Sonnenschirmen schmücken. Bunt bemalte Auspuffrohre und Sitzüberzüge in Krokodilleder- oder Louis Vuitton-Optik.
Dann war es die Allgegenwart der Motorräder, ohne die in Uganda nichts mehr läuft: Sie schlängeln sich durch den Stadtverkehr, erreichen über holprige Staubpisten abgelegene Dörfer, transportieren Menschen und Waren (stapelweise) und übernehmen – manchmal mit Anhänger – sogar Rettungsdienste.
“The Boda Boda Book” ist jetzt im Shop erhältlich.
Mehr Stories zum Boda Boda Book gibt es auf Medium, Facebook, Instagram oder auf bodaboda.org.
Boda Bodas als Zukunftsperspektive
Dann wurde es eine Geschichte wirtschaftlicher und persönlicher Unabhängigkeit. Das Big Boda Boda Book zeigt Momentaufnahmen aus dem Alltagsleben einer afrikanischen Millionenstadt – einer von über 50 Millionenstädten in Afrika, von denen wir in Europa meist überhaupt keine Vorstellung haben. Wie lebt es sich in einer Stadt, die praktisch keinen öffentlichen Verkehr kennt, in der zwischen Lehmhütten und Wolkenkratzern alles dazugehört, in der metertiefe Schlaglöcher normal sind, in der abends genauso gefeiert wird wie in jeder anderen Stadt (auch wenn selbst in den besten Lokalen manchmal einfach so die Drinks ausgehen), in der Einkommensunterschiede astronomisch sind und in deren Tageszeitungen sich seitenweise Potenzzauber- und Liebestrankinserate von Hexern finden?
Dieses Staunen spürt man in vielen kleinen Geschichten. Einen Teil dieses Staunens haben wir in diesem Buch einfangen. Boda Bodas, die Motoradtaxis in Uganda, sind die wichtigste Verkehrsader einer schnell wachsenden Stadt, sie bieten jungen Männern eine lokale Zukunftsperspektive, und sie sind mittlerweile zu einem wichtigen Wirtschaftszweig angewachsen, der Studien der Universität Kampala zufolge bis zwei Millionen Menschen erhält – das sind fünf Prozent der Bevölkerung Ugandas.
Die Fahrer verdienen zwischen 20.000 und 60.000 ugandische Schilling täglich – in Summe verschafft ihnen das das Sechs- bis Achtfache des ugandischen Pro-Kopf-Bruttonationalprodukts. Die meisten Fahrer haben kaum Schulbildung abgeschlossen – aber praktisch alle finanzieren ihren Kindern Schulen, manche sogar Universitäten. Und durch jahrelange Auseinandersetzungen mit den Behörden, die die Boda Boda-Branche gern einschränken würden, um sie leichter kontrollieren und besteuern zu können, ist ein reichhaltiger Markt mit vielseitigem Angebot entstanden – denn so sichern sich Fahrer die Unterstützung der Bevölkerung gegen die Behörden.
Das Big Boda Boda Book erzählt in Bildern und Reportagen Geschichten der Fahrer, von ihrem Leben auf dem Motorrad und wirtschaftlicher Entwicklung in Uganda.
Wir haben das Projekt im Jänner 2017 mit vielen Interviews und Fotosession in Uganda begonnen, mit Expertinnen und Studien weitergearbeitet, ein zweites Mal vor Ort recherchiert und fotografiert, Partner gesucht und Material gesammelt. Das Ergebnis all dieser Arbeit ist im Oktober 2018 als 160-seitiger Fotoband erschienen.
Fakten zu The Big Boda Boda Book
- Bild- und Reportageband, 160 Seiten, 185 x 200 mm
Fadenheftung, Hardcover, HQ-Druck in 600dpi; in englischer Sprache
ISBN 978-39-504-5934-0 - Das Buch ist im Oktober 2018 erschienen.
- Herausgeber sind Henrike Brandstötter, langjährige Spezialistin für Subsahara-Afrika, und Michael Hafner, Autor und Verleger.
- Das Buch wird in Zusammenarbeit mit Fahrern, Unternehmern, Fotografen und Autoren aus Uganda produziert.
The Boda Boda Book-Video
(Achtung – Musik und Lärm direkt von den Straßen Entebbes … 🙂 )